Zieberlischnaps
Der Störbrenner ist auf Besuch. Destilliert werden die feinen Früchte des Zieberlibaumes - Eine alte Tradition der Zieberlizunft Sigigen
Fotos: Kurt Lussi / Roland Meyer
Jeder Zünfler ist angehalten, die Ernte vollumfänglich der Zunft abzuliefern. Die "Pflückete" findet jeweils auf dem Hof Ober Amsig statt. Jedem ist freigestellt, wie er die Ernte überbringt, protzig oder lieber im Stillen.
Nun gehts ans Brennen. Geheizt wird natürlich mit Holz. Es sieht aus wie im Bilderbuch.
Schon bald steigt Dampf auf. Die Maische wird langsam heiss. Zeit um den Deckel des Brennkessels zu schliessen.
Jetzt hat Störbrenner Sepp Gloggner alle Hände voll zu tun. Er überprüft ständig die Temperatur und den Kesseldruck, scheidet den Vorlauf aus und zapft schliesslich den kristallklaren Schnaps.
Im Kessel sammelt sich das kostbare Gut.
Übrig bleibt der Treschter. Die Säue wirds freuen.
Und hier steht sie: Die Ausbeute eines ganzen Zieberli-Jahres. Der Zieberlischnaps hat ein aromatischen Geschmack, der je nach Jahrgang mehr oder weniger Nuancen von Mandeln hat.
Als Lohn winkt den fleissigen Baumpflegern jeweils eine Kostprobe des edlen Destillates. Toni Seeholzer, Meister des Zieberlischnapses, übergibt hier ein Fläschchen an Niklaus von Rotz.